Hochsensibilität

Manchmal brauchen Hochsensible die Stille. Nicht weil sie traurig oder wütend sind, sondern einfach um Kraft zu schöpfen.

Hochsensible Menschen nehmen Eindrücke aus ihrer Umwelt intensiver wahr als andere.

Denn ihre Antennen sind immer auf Empfang. Das betrifft Geräusche, Farben, Gerüche oder Berührungen.

Diese “Grenzenlosigkeit” zur Umwelt erzeugt Dauerstress. Sie erleben keine Pause. Keine Stille. Und sie wissen nicht, wie sie all diese ungefilterten Sinneseindrücke regulieren sollen. Einer der Schlüssel für hochsensible Personen ist es, sich bewusst Zeiten zu nehmen, um in der Stille wieder Kraft zu schöpfen.

Ich bin nicht zu sensibel. Ich fühle einfach mehr als du. Hochsensibilität ist keine Krankheit. Es ist eine Besonderheit.

Fräulein Stressfrei

Aber nicht nur oben genannte Reize werden von hochsensiblen Menschen verstärkt wahrgenommen. Sie empfangen auch Stimmungen in einer stärkeren Ausprägung. Das betrifft das Erleben von Liebe und Trauer oder Kunst und Musik. Zudem beschreiben hochsensible Personen einen überdurchschnittlichen Sinn für Gerechtigkeit, ein hohes Bedürfnis nach Harmonie und eine besondere Schmerzempfindlichkeit.

Sensible Menschen haben es schwerer, was anderen leid tut, tut ihnen bereits weh.

Ernst Ferstl

Etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung sind hochsensibel. Es ist eine außergewöhnliche Gabe, die Umwelt mit all ihren Reizen sowie die eigenen Empfindungen sehr intensiv wahrnehmen zu können. Somit ist es etwas Besonderes, hochsensibel zu sein: Aufgrund fehlender beziehungsweise spezieller Wahrnehmungsfilter haben hochsensible Menschen quasi „mehr“ vom Leben.

Zugleich ist es naheliegend, dass diese besondere Gabe nicht immer in den hektischen und lauten Alltag passt. Selbst weniger sensible Menschen kennen die heutige Reizüberflutung und nehmen sie wahr beziehungsweise leiden darunter. Hier können beispielhaft Stress auf der Arbeit, im Straßenverkehr oder die Herausforderung einer permanenten medialen Berieselung durch unzählige Bildschirme um uns herum genannt werden. All das kostet Kraft und Energie und zehrt schließlich an der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit.

In diesem Leben ist jeder mutig, der nicht aufgibt. Paul McCartney

Paul McCartney

Bei hochsensiblen Menschen können die intensivere Reizwahrnehmung und -verarbeitung dazu führen, dass besonders belastende Situationen von ihnen gemieden werden. Dies hat möglicherweise Einfluss auf das soziale Umfeld und kann zu introvertiertem, schüchtern-wirkendem Verhalten führen oder in Ängsten münden.

Anstatt mir Sorgen zu machen, dass ich anders bin als die anderen,
werde ich mich dafür lieben, dass ich einzigartig bin.

Kelley Vickstrom

Wie kann eine Psychotherapie bei Hochsensibilität helfen?

Hochsensible Menschen haben besonders empathische Fähigkeiten. Das Mitfühlen und Mitleiden müssen als Gabe erkannt und genutzt werden. HSP (highly sensitive persons) neigen dazu, unter der Last der anderen zusammenzubrechen. Damit dies nicht geschieht, müssen Betroffene lernen, sich eine dickere Haut zuzulegen und Grenzen zu setzen in der Einzel- sowie in der Gruppentherapie.

Ergänzend zu einer Psychotherapie kann auch Yoga hochsensiblen Menschen helfen. Sie fragen sich wie? Dies können Sie meinem Blogartikel „#nofilter: Wie Yoga bei Hochsensibilität helfen kann.“ nachlesen.

Sie müssen nicht allein mit Ihren Sorgen fertig werden. Ich unterstütze Sie dabei.

Mag. Saskia Montenegro
Psychotherapeutin